Vincent Peirani | OZMA | After Club Session: Olga Amelchenko
Echter'Jazz Festival Day 2
Mit „Living Being IV: Time Reflections“ präsentieren Vincent Peirani und sein Quintett ein Werk, das tief in der musikalischen Reflexion und Erforschung der Zeit verwurzelt ist. Das neue Projekt, das aus Émile Parisien, Tony Paeleman, Yoann Serra und Julien Herné besteht, lädt zu einer klanglichen Erkundung ein, bei der jede Note von der Komplexität und den Nuancen des Lebensrhythmus geprägt ist.
Entstanden in dem besonderen Kontext der ersten Monate der Covid-Pandemie, ist diese CD das Ergebnis eines Moments der Zwangspause für Vincent Peirani, eines Bruchs in seinem Alltag, der ihn dazu brachte, darüber zu meditieren, wie die Zeit unser Leben und unsere Wahrnehmung der Welt formt. „Time Réflections“ ist somit ein Mosaik, in dem sich der zeitgenössische Pulsschlag und die Echos traditioneller Tänze kreuzen, mit einem starken Augenzwinkern auf die Barockmusik, die hier einen unerwarteten und poetischen Platz findet.
Vincent Peiranis Zusammenarbeit mit Künstlern aus verschiedenen Bereichen verleiht seiner Musik eine intertextuelle Dimension. In diesem Album zeigen sich die Einflüsse des beninischen Gitarristen Lionel Loueke und des deutschen Pianisten Michael Wollny deutlich in zwei Titeln, die ihnen speziell gewidmet sind. Diese Resonanzen veranschaulichen den Reichtum und die Vielfalt, die Peiranis Werk charakterisieren, und bieten so eine musikalische Erfahrung, die sowohl introspektiv als auch universell ist.
CREDITS:
Vincent Peirani - Akkordeon, Akkordina
Tony Paeleman - Rhodes, Klavier
Emile Parisien – Sopransaxofon
Julien Herné – Bass
Yoann Serra – Schlagzeug
OZMA
Nach fünf Jahren kehrt OZMA mit „The day we decided to live at night“ zurück – einem zutiefst persönlichen Album des Schlagzeugers und Bandleaders Stéphane Scharlé, das einen Wendepunkt in der Geschichte der Band markiert.
Gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten, dem Bassisten Édouard Séro-Guillaume, hat er ein neues Team versammelt, eine musikalische Frischzellenkur: Musina Ebobissé am Saxophon, Martin Ferreyros an der Gitarre und – neu im Instrumentarium – Dan Jouravsky an den Keyboards, die die Posaune ersetzen.
OZMA, eine zentrale Figur des modernen französischen Jazz, tourt seit über zwanzig Jahren durch die Welt. Mit acht Alben und mehr als 600 Konzerten in 43 Ländern auf vier Kontinenten verteidigt das Quintett eine mutige Musik, in der die Energie des Rock, die Texturen der Elektronik und die Freiheit des Jazz miteinander verschmelzen.
Unter der Leitung des Schlagzeugers Stéphane Scharlé hat die in Straßburg gegründete Band ein musikalisches Universum geschaffen, das sowohl zugänglich als auch abenteuerlich ist. OZMA erforscht den Dialog zwischen den Künsten und hat zahlreiche interdisziplinäre und kollaborative Projekte hervorgebracht, die stilistische Grenzen überschreiten.
Von großen Ensembles mit Künstlern aus aller Welt bis hin zu einer ausgeprägten Sensibilität für Filmmusik, mit zahlreichen Foto-Konzerten und Stummfilm-Konzerten, die Meisterwerke der siebten Kunst neu interpretieren. Jedes Projekt von OZMA zeugt von einem unerschütterlichen Willen, Grenzen zu verschieben, neue künstlerische Territorien zu erkunden und Brücken zwischen Kulturen und Disziplinen zu bauen. Das Ergebnis ist eine universelle, lebendige und zeitgenössische Erzählung.
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CREDITS:
Stéphane Scharlé - Schlagzeug, Kompositionen
Édouard Séro-Guillaume - Bass
Musina Ebobissé - Saxophon
Dan Jouravsky - Keyboards
Martin Ferreyros - Gitarre
After Club Session: Olga Amelchenko
„Howling Silence“ ist das kraftvolle neue Album der in Russland geborenen und in Paris lebenden Saxophonistin Olga Amelchenko. Das Album markiert einen entscheidenden Moment in ihrer künstlerischen Laufbahn und verkörpert die emotionale Tiefe persönlicher Kämpfe und die nuancierte Komplexität des Lebens zwischen zwei Welten. Geboren und aufgewachsen in Russland, geprägt durch Jahre in Deutschland und nun vollständig in die lebendige Jazzszene, lässt Olga ihr reiches kulturelles Erbe und ihre Lebenserfahrungen in eine klangliche Erzählung einfließen, die sowohl von Widerstandsfähigkeit als auch von Introspektion zeugt.
Inspiriert von Tenorlegenden wie John Coltrane, Joe Henderson, Walter Smith III und Mark Turner, bildet Olgas intimer, natürlich resonanter Saxophonklang das Herzstück des Albums. Ein üppiges Zusammenspiel von akustischen und elektrischen entfaltet sich ein reichhaltiges Zusammenspiel akustischer und elektrischer Elemente, während Klavier, Bass und Schlagzeug einen Klangteppich schaffen, in den jedes Instrument seine eigene emotionale Tiefe einbringt. Langjährige Mitstreiter, der Schlagzeuger Jesus Vega, der zuvor in Berlin lebte und nun in Paris ansässig ist, der dynamische Bassist Etienne Renard, der sowohl klassisch als auch jazzig ausgebildete Pianist Enzo Carniel und der bluesige Gastgitarrist Matthew Stevens begleiten Olga auf ihrer bewegenden und persönlichen Reise.
Olgas kreativer Prozess ist eine Mischung aus Spontaneität und disziplinierter Kunstfertigkeit. Sie fängt flüchtige Melodien auf ihrem Saxophon ein und destilliert komplexe Emotionen zu prägnanten, meist einseitigen Kompositionen, wobei jeder Track als Kapitel einer größeren Erzählung von Kampf, Hoffnung und Wiedergeburt fungiert. Vom imposanten Opener „Howling Silence“ über die nachdenklichen Passagen in „Walking Shadows“ bis hin zum kathartischen Welle von „Irreversible“ spiegelt das Album eine Odyssee wider, die sowohl von persönlichen als auch kollektiven Herausforderungen geprägt ist.
„Howling Silence“ ist ein transformatives Album, eine Platte, die unausgesprochenen Wahrheiten eine Stimme verleiht und das Publikum dazu einlädt, über das Zusammenspiel von Stille und Ausdruck nachzudenken.
CREDITS:
Olga Amelchenko – Altsaxophon
Matthew Stevens – Gitarre
Enzo Carniel – Klavier
Etienne Renard – Kontrabass
Jesus Vega – Schlagzeug
Dauer: Double bill mit Pause, After Club Session im Anschluss
Ort: .Atrium
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