Archäologische Ausgrabungen am Echternacher Marktplatz – Die Wiedergeburt der „Petite Marquise“
Wo? 18, Place du Marché, L-6460 Echternach
Im Herzen von Echternach, rund um die ehemalige „Petite Marquise“, legten Archäolog:innen bedeutende Funde frei, die aus dem 7. und 8. Jahrhundert stammen. Hier entsteht das Epternacum – ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird und der legendäre Ursprung der Stadt greifbar bleibt.
Im Zuge der Planungsarbeiten rund um die ehemalige „Petite Marquise“ stießen Archäolog:innen des Institut national de recherches archéologiques (INRA) gemeinsam mit der Gemeinde Echternach auf eine außergewöhnliche Fundstelle.
Bereits im 10. Jahrhundert, zur Zeit von Graf Siegfried, dem legendären Gründer Luxemburgs, stand hier ein herrschaftliches Steingebäude. Historische Quellen belegen, dass Siegfried als letzter Laienabt der Abtei Echternach fungierte und als Klostervogt eng mit der Stadt verbunden blieb. Moderne archäologische Methoden dokumentieren heute die Überreste dieser Schichten, deren älteste bis in die Zeit des heiligen Willibrord zurückreichen – des fränkischen Missionars, der Echternach zu einem geistigen Zentrum Europas machte.
Im Verlauf der Jahrhunderte erlebte der Ort zahlreiche Umbrüche: Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1444 entstand hier ein neues Stadtviertel, das sich bis ins 19. Jahrhundert weiterentwickelte. Besonders bekannt wurde später die Boulangerie/Patisserie Petite Marquise, die das Stadtbild über Jahrzehnte prägte.
Heute wird die Geschichte an diesem Ort unter dem Namen Epternacum fortgeschrieben – einem geplanten Begegnungsraum, der Vergangenheit und Gegenwart verbindet und Besucher:innen dazu einlädt, die Anfänge Echternachs hautnah zu erleben.